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Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit Karl Bartsch, Franz Pfeiffer und Gabriel Riedel, hrsg. von Günter Breuer, Jürgen Jaehrling und Ulrich Schröter. 2002. (344 S., 42,00 €; Bestellmöglichkeit)
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Der zweite Band der Ausgabe bietet drei kritisch herausgegebene und kommentierte Individualbriefwechsel der Brüder Grimm, die in die Wissenschaftspraxis der Germanistik zwischen 1837 und 1863 einführen. Franz Pfeiffer und Karl Bartsch gehörten zu den namhaftesten Vertretern jüngerer Generationen, zu deren Zeit sich die Germanistik wie die anderen Neuphilologien im wissenschaftlichen Institutionengefüge Deutschlands etablierte. Die Korrespondenz mit dem Juristen Gabriel Riedel, der an der Universität Göttingen als Universitätssekretär angestellt war und nebenbei zu einem der fleißigsten und verdienstvollsten Mitarbeiter an der Quellensichtung und Exzerption für das Grimmsche Wörterbuch wurde, steht daneben für die besonderen Möglichkeiten einer noch nicht völlig institutionalisierten, vielfältigem Engagement offenen Wissenschaft.
Die Grimm-Sozietät zu Berlin e. V., gegr. 1991, präsentierte den Band am 8. August 2002 in Berlin. Es sprachen die an dem Band beteiligten Herausgeber Günter Breuer (Aachen) und Jürgen Jaehrling (Trier), der damalige Präsident der Grimm-Sozietät zu Berlin e. V., gegr. 1991, Fritz Wagner, sowie der damalige Sprecher des Herausgeberkollegiums der Ausgabe, Uwe Meves (Oldenburg).
Durch einen weiträumigen historischen Überblick über die Briefkultur seit dem Altertum regte der Vortrag von Fritz Wagner dazu an zu überlegen, ob während der letzten Jahrhunderte Schrift und Brief durch Verfahren der technischen Schriftvervielfältigung in ihren Grundcharakteristika verändert worden sind und inwieweit ihnen Literarizität und Quellenwert als Gegenstand wissenschaftlicher Arbeit zugesprochen werden können. Uwe Meves informierte über die Tätigkeit des Herausgeberkollegiums während der letzten Jahre und über die demnächst zu erwartenden neuen Bände. Auf der Veranstaltung wurde angekündigt, dass sich drei weitere Bände in der Druckvorbereitung befänden, nämlich Band 1.2 (Brüder Grimm: Sagenkonkordanz), Band 3 (Briefwechsel der Brüder Grimm mit Gustav Hugo) sowie Band 4 (u. a. Briefwechsel der Brüder Grimm mit Wilhelm Wackernagel).
Die Publikation des Bandes 2 wurde überschattet vom Tod Dr. Ulrich Schröters, dessen Edition des Briefwechsels zwischen Wilhelm Grimm und Gabriel Riedel der dritte Beitrag des Bandes ist. Ulrich Schröter hatte an der Entstehung der Grimm-Briefausgabe aber von Beginn an mitgewirkt. Zeugnis davon legen auch die zwei zusammenfassenden Berichte über die von ihm übernommenen Briefeditionen ab, die im „Brüder Grimm Gedenken“ erschienen sind.
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